Start von Paradigmenwechsel e.V.

Signatur

Baclofen.blog.de wurde am 21. 10. 2009 von 2 Betroffenen gegründet. Unsere Erfahrungen mit Baclofen lagen zum damaligen Zeitpunkt gerade mal einige Wochen zurück. Beide wussten wir bereits zu diesem Zeitpunkt, Baclofen war die „entscheidende Wende“ in unserem Leben, wir erfuhren aufgrund vieler Zuschriften, dass es keine Einzelerfahrung sein konnte.


Das Forum Alkohol-und Baclofen-Forum.de war deshalb ein nächster, logischer Schritt, es machte eine schnelle und effiziente Kommunikation möglich, sowohl in der Informationsverbreitung als auch in der Gewinnung von Informationen mit dem Schwerpunkt Baclofen und die Behandlung von Alkoholismus, Angst und Depressionen. Das Forum wuchs schnell und stabil, viele drängende Fragen standen und stehen im Fokus des Forums.


Heute wird das Forum von vielen Mitgliedern als virtuelle SHG betrachtet, eigentlich unser ursprüngliches Ziel. Die Qualität nahezu aller Beiträge im Forum und die Ergebnisse unserer Auswertungen, machen das Forum darüber hinaus zu einem vielbeachteten Portal für Wissenschaftler, Ärzte, Therapeuten und Mitarbeiter in Nachsorge-/Selbsthilfeorganisationen.


Jetzt ist es an der Zeit, eine breitere Öffentlichkeit anzusprechen. Die Zeit ist reif, sich von den alten Paradigmen in der Behandlung von Alkoholismus, Angst und Depressionen zu lösen und neue zu entwickeln. Paradigmen, die das Leben von Millionen Menschen positiv verändern werden und die in der Folge gesamtgesellschaftliche Auswirkungen haben werden.


Deshalb haben wir Paradigmenwechsel e.V.  die Namenswahl ist zwangsläufig – gegründet. Der Verein ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und wird deshalb Forderungen erheben, Ansprüche formulieren, politisch aktiv werden. Die Vertreter des Vereins können Öffentlichkeitsarbeit betreiben, Diskussionsbeiträge liefern, Vorträge halten und Forderungen an die Politikverantwortlichen stellen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein zentrales Portal zu schaffen um den Austausch von gesicherten Informationen und Ergebnisse der aktuellen Forschung zur Verfügung zu stellen. Alkoholismus darf nicht länger anonym bleiben.


Angsterkrankungen und Depressionen müssen abseits der Sensationsberichterstattung in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden.


Der Verein stellt sich auf seiner Website paradigmenwechsel-ev.de detailliert vor.


Die Admins

 

Ich hatte nur eine Frage an Prof. Olivier Ameisen …

ameisen_autor5… und hier ist die Antwort:“die Dosierung ist komplett egal und individuell, du musst einfach nur DEINE Dosierung finden. Einige erreichen das Ziel mit niedriger Dosierung, andere müssen bis zu 400mg gehen, egal, es gibt keine generelle Dosierungsanleitung.“ Ach so ja, die Frage war: „warum dosiert man in Frankreich so hoch, wir dagegen haben in Deutschland sehr gute Erfolge mit 55mg im Mittelwert?“

Die Autoren-Lesung in Ravensburg/Bodensee, war die erste Lesung mit Olivier Ameisen (in Deutschland) seit das Buch erschienen ist. Ungefähr 80 Leute drängten sich in der Buchhandlung Ravensbuch, darunter alleine 2 Neurologen und 2 Allgemeinärzte. Olivier traf ich bereits im Zug und wir vereinbarten nach der Lesung ein gemeinsames Abendessen. Nach der Lesung kam eine angeregte Diskussion in Gang und ich hatte die Gelegenheit das Forum kurz vorzustellen. Alle Fragen waren durchaus intelligent, bis auf eine, ausgerechnet von einem Neurologen. Er meinte tatsächlich Baclofen würde wohl bei einem „Ausnahmealkoholiker“ wie Ameisen aber doch nicht bei einem gewöhnlichen Spiegeltrinker wirksam sein können. Oliver antwortete trotzdem ganz cool und meinte nur er wäre keine Ausnahme sondern die Regel, Baclofen würde bei allen Alkoholikern wirken.

Während Olivier seinen Autorenpflichten nachkam (signieren), bestürmten mich einige Teilnehmer mit Fragen und wollten Kontakt-Adressen von mir. Leider fiel das Abendessen dann deswegen aus und wir trafen uns erst zum Frühstück wieder, zufällig wohnten wir im selben Hotel. Wir unterhielten uns sehr angeregt und vereinbarten in Zukunft eine engere Kommunikation.

Die Forenarbeit hält er übrigens für überaus wichtig, er sagte sinngemäß: Baclofen wird sich weiter von unten durchsetzen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Entzugs- und Therapieeinrichtungen vor leeren Betten stehen werden. Es werden sicher neue Medikamente auf der gabaergen Basis auf den Markt gebracht, das wird aber dauern und bis dahin wird Baclofen seinen festen Platz in der Suchtarbeit haben. Psychotherapie ist sehr wichtig, mit Hilfe von Baclofen oftmals erst dann wirklich sinnvoll und effektiv. Wie wir auch, meinte Olivier mit Baclofen gäbe es keinen Rückfall. Er findet aber unsere Bezeichnung Vorfall auch nicht hilfreich, es ist vielmehr nicht der Rede wert, da die Grundlage all dieser Vor/Rückfälle – die Angst davor, Dank Baclofen – entfällt.

Für mich persönlich war es ein eindrucksvolles Erlebnis, diesen großartigen Mann kennen lernen zu dürfen. Leider können nur wir, die wir die Sucht selbst erlebt haben ermessen, was für eine herausragende „Humanitäre Leistung“ Prof. Olivier Ameisen vollbracht hat. Meines Wissens hat vor ihm noch nie ein Mediziner den Mut aufgebracht, seine eigene Suchtgeschichte öffentlich zu machen. Die einzige Motivation: Millionen von suchtkranken Menschen wieder ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen.

Vielen Dank Olivier Ameisen

Zusammenfassung der 2. Umfrage-Ergebnisse

Auswmini


1.
Baclofen bei Alkoholabhängigkeit

1.1 Die zur Erreichung des Ziels Abstinenz oder Moderates Trinken notwendige Dosierung liegt mit ca. 60 mg pro Tag deutlich unter den von O. Ameisen genannten Werten von 1-5 mg pro Kg Körpergewicht.

1.2 Baclofen eignet sich in gleicher Weise für eine Erhaltung der Abstinenz und des Zustands eines Moderaten Trinken. Beim Moderaten Trinken ist das Craving und das Interesse an Alkohol jedoch deutlich vorhanden, wenn auch in einer abgeschwächten Form im Vergleich zur Situation ohne Baclofen.

1.3 Baclofen wird in der Behandlung der Alkoholabhängigkeit stetig bis zu einer individuell zu bestimmenden Dauerdosierung gesteigert. In dieser Form der Anwendung sind die Nebenwirkungen als leicht zusammenzufassen. Die Dauerdosierung scheint nicht durch die Schwere der Alkoholabhängigkeit bestimmt.

Ein Hochdosieren von Baclofen zur Erreichung der Abstinenz auf Tagesdosen von mehr als 200 mg mit einer Runterdosierung auf eine Erhaltungsdosis wie von O. Ameisen empfohlen, beruht auf einer Einzelerfahrung und widerspricht unseren Ergebnissen.

1.4 Dosierungen oberhalb von 100 mg pro Tag mit gleichzeitigem Alkoholkonsum können erhebliche Nebenwirkungen verursachen. In noch größerem Maße gilt das für Dosierungssprünge von mehr als 50 mg oder mehr pro Tag . Sprach- und Konzentrationsstörungen oder ein kompletter Kontrollverlust wird berichtet.

2. Baclofen bewirkt eine vollständige Beseitigung bzw. eine deutliche Reduzierung von Angst und Depressionen; die Wirkung verstärkt sich mit der Dosierungsdauer.

3. In der Reduktion des Zigarettenkonsums ist eine positive Wirkung deutlich, wenn auch bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei Angst und Depressionen und in der Alkoholabhängigkeit.

4. Die wesentliche positive Wirkung von Baclofen ist die gesteigerte Motivation und der Elan.