"Die Verzweiflung der Pro-Baclofen-Ärzte Frankreichs schlägt in Wut um".

 

Darin ist von einer „medizinischen Revolution in der Behandlung der Alkoholkrankheit“ die Rede, von „einer Entdeckung, die endlich von den Autoritäten im Gesundheitswesen anerkannt werden muss, damit jeder Alkoholabhängige von dieser kostengünstigen Behandlung profitieren kann“. Und es werde erneut gezeigt werden, dass „sich seit 2008 mehrere Tausend Alkoholiker von ihrer Sucht befreien konnten“.

 

„Seit dem 3. Juni 2013, hat Alkohol mehr als 30.000 Menschen getötet. Wie viele müssen es sein, dass sich die Regierung entschließt zu handeln?“, fragt Professor Bernard Granger, der die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses Tarnier in Paris leitet, in einem Artikel der von Ärzten und Patientenorganisationen unterzeichnet ist.

Ziel dieser Aufforderung: Beschleunigung der Genehmigung, Baclofen für alkoholkranke Patienten zu verschreiben. Im Jahr 1962 erstmals auf dem Markt, wurde das Muskelrelaxans im Jahr 2004 von Professor Olivier Ameisen neu entdeckt. „Das Ende meiner Sucht“, hat ein neues Kapitel in der  Geschichte der Alkoholismusbehandlung geschrieben.“ Dieser alte Wirkstoff kann nicht kommerziell verwertet werden, das erklärt zum Teil die Schwierigkeiten“, sagt Professor Granger in seinem Text. Bereits veröffentlchte Studien deuten darauf hin, dass das Medikament in mindestens 50% der Fälle wirksam ist. Die Patienten haben nicht das Gefühl, trinken zu müssen. Zwei weitere Studien gegen Placebo sind derzeit im Gange. Baclofen ist kein Wundermittel, bietet aber eine Alternative zur üblichen Behandlung, die bislang nur mit dem Ziel der lebenslangen Abstinenz angeboten wird.

Am 3. Juni 2013 hat Professor Maraninchi, Direktor der Agentur für Arzneimittelsicherheit Frankreichs (MSNA) offiziell erklärt, dass Baclofen im Rahmen einer zeitlich vorgeschriebene Empfehlung (3 Jahre) sehr schnell freigegeben wird. Seitdem wird der Termin immer weiter nach hinten verschoben, derzeit auf Ende März 2014.

„Diese Entdeckung ist ein großer medizinischer Durchbruch. Hunderttausende von Patienten mit Alkoholabhängigkeit, Tausende von Ärzten die auf die Validierung warten“, sagt Professor Granger,“ Alkoholismus ist kein Charakterfehler sondern eine Krankheit die geheilt werden kann. Eine multikausale Erkrankung, für die es in Teilen neurobiologische Erklärungen gibt“.

Es gibt in Frankreich 2 bis 3 Millionen Menschen die abhängig von Alkohol sind. Jeder Tag  kostet 130 von ihnen das Leben – Menschenleben die man retten könnte. 

0 Kommentare zu “"Die Verzweiflung der Pro-Baclofen-Ärzte Frankreichs schlägt in Wut um".

  1. Nun, wenn man sich die Einschätzung von TRANSPARENCY INTERNATIONAL unter http://www.transparency.de/Gesundheitswesen.61.0.html ansieht, dann verwundert es wohl kaum, dass die endgültige Zulassung von Baclofen nicht nur in Deutschland vorsätzlich verschleppt wird!

    Ein ausführlicher Beitrag zu dieser Problematik findet sich auch bei uns unter http://www.insidernews.tv/?p=30769.

    Aber letztendlich wird sich, nicht zuletzt auch wegen des immensen Kostendrucks, der auf den Gesundheitssystemen lastet, Baclofen endgültig durchsetzen!

    Kommt Zeit, kommt Rat !

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