Baclofen-Saga Teil 2 von Bernard Granger

BGrangerZweite Episode der Serie, die Prof. Bernard Granger dem Medikament Baclofen widmet. Die Behandlung des Alkoholismus hat sich mit Baclofen grundlegend verändert. Konkurrierende Pharmafirmen stört das natürlich.

 

Fast alles ist atypisch in der Baclofen Saga. Es handelt sich um ein altes Medikament, dessen Patent seit langem abgelaufen ist. Die neue Indikation bei Alkoholismus interessiert deshalb weder die Pharmafirma, die es ursprünglich vermarktete, Novartis. Noch den Hersteller des Generikums, eine Tochterfirma von Sanofi-Aventis. Beide Firmen profitieren gern von den erheblich gestiegenen Verkaufszahlen, weisen aber die Übernahme eines neuen Bewilligungsantrags und der daraus folgenden Verantwortung von sich. Es regnet von alleine Geld! Zum Teil erklärt sich so der schleppende Fortschritt der Untersuchungen, der einzig auf die Behörden  weiter mit Seite 2 

0 Kommentare zu “Baclofen-Saga Teil 2 von Bernard Granger

  1. In Deutschland gehen die Uhren ein wenig anders. Baclofen darf schließlich nur im „off-label-use“ verschrieben werden. Ein anderes Produkt steht in den Startlöchern und wird voraussichtlich in 2014 die Deutsche Zulassung erhalten. Beworben wird es seit 2013 mit dem Slogan: Nicht mehr trinken. Sondern weniger. Es funktioniert im sogenannten „as needed“ Gebrauch, soll heißen man nimmt es bei Bedarf, 1 bis zwei Stunden vor einem zu erwarteten Trinkereignis, jedoch höchstens 1mal täglich. Das Alkoholreduktions-Medikament soll nach Studien bis zu 60% weniger trinken ermöglichen. Selincro (Nalmefen), ist ein Medikament der dänischen Pharmafirma Lundbeck.

  2. Warum sollte das, was in Frankreich abläuft, nicht auch bei uns möglich sein ? Baclofen reduziert nachweislich das Verlangen nach Alkohol und verhilft zu einer zufriedenen Abstinenz. Manche schaffen es auch „nur“, deutlich weniger zu trinken. Aber auch das ist doch schon ein deutlicher Fortschritt. Ich kann die Mediziner und Suchttherapeuten, die eine medikamentöse Behandlung der Alkoholkrankheit strikt ablehnen, wirklich nicht verstehen. Lehrbuchwissen hat ein beschränktes Haltbarkeitsdatum. Ein Paradigmenwandel ist angesagt. http://www.paradigmenwandel.org

    Werner

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