Heute um 11.00 Uhr endgültig aus Forum ausgeschlossen

Nachdem ich auf Aufforderung in der Rubrik „Meine HP“ diesen blog verlinkt habe reagierten die Meinungsmonopolisten prompt. Dessen ungeachtet wird sich die Erkenntnis, daß es Möglichkeiten jenseits des völlig veralteten 3-Säulen-Modells (Entzug-Therapie-SHG) gibt, langfristig durchsetzen. Wenn jemand diesen Weg erfolgreich gewählt hat, kann es schon sein, daß er nicht gerne hört wie einfach es auch anders gehen kann. Wie wenig Sicherheit die sogenannte „zufriedene Trockenheit“ bietet, belegen die zahlreichen Forenbeiträge zu diesen Thema. Suchtdruck und der Umgang damit ist zentrales Thema dieses und anderer einschlägiger Foren.

Jeder der Baclofen 2 Wochen eingenommen hat, kennt das Gefühl nur zu gut: Alkohol spielt in seinem Leben keine entscheidende Rolle mehr. Mir kommt es so vor als hätte das Medikament mein „Suchtgedächtnis“ gelöscht. Das nenne ich Sicherheit, keine Angst vor Rückfällen zu haben, keine Notfallkoffer, keine ständige Beschäftigung mit dem Thema. Das ist in den Augen der  Meinungsmonopolisten natürlich zu einfach, kann schon deshalb nicht funktionieren und wenn doch, ist es nichts wert, da ich nichts für mich tun muß.

Dem halte ich entgegen: ich habe jetzt erst den Kopf frei, mich mit mir zu beschäftigen, etwas für mich zu tun. Die Konzentration auf das Wesentliche wird nicht gestört durch die ständige Beschäftigung mit einem Stoff, der mich nicht mehr interessiert. Insofern ist es eigentlich nur logisch, daß der Ausschluss aus dem Forum keinen Frust bei mir hinterlässt. Leider haben die vielen Forenmitglieder die an dem Thema vorurteilsfrei interessiert waren keine Möglichkeit mehr, dieses im Forum direkt weiter zu verfolgen. Aber mit Googles Hilfe sollte das kein Problem sein.

Interessanter Nachtrag zum Thema Meinungsfreiheit. Allen Ernstes wurde von mir verlangt, Teile meines Blogs zu entfernen. Die vorgeschobene Begründung ist die Gefahr einer Abmahnung wegen der Namensnennung von Baclofen. Im selben Forum kann man dann einen Artikel vom techn. Admin und Webmaster lesen in dem 4 mal der Name Baclofen (farbig hervorgehoben) erwähnt wird. Soviel zum Thema Meinungsmonopol.

0 Kommentare zu “Heute um 11.00 Uhr endgültig aus Forum ausgeschlossen

  1. ich finde es SEHR traurig, dass Meinungen und persönliche Erfahrugen in Foren zum Thema Alkohol eliminiert und damit diskreditiert werden – so wird „Neulingen“ wie mir auf der Suche nach Informationen und Gedanken zum Thmea Alkohol Wichtiges einfach vorenthalten. Das ist UNGLAUBLICH und ERBÄRMLICH – als wenn ich mir nicht selbst eine Meinung bilden könnte!!!! Wenn unterschiedliche Erfahrungen und Sichtweisen kein Recht auf Öffentlichkeit haben, wird der Austausch – und – insbesonder hier – die Möglichkeit, sich zu NEUEM zu formieren, verhindert. Wo sind wir? Ist nur der etwas „wert“, der genug leidet??? Was gibt es so schlechtes zu sagen über eine Pille gegen den Suff, wenn sie denn wirkt. Ich hab das alles echt satt, diese Stigmatisierung! Ich habe eine Freundin, die HATTE (zum übergrossen unglaublichen Glück) Lungenkrebs, und sie sagte mir, dass Menschen mit diesem Krebs sich isolieren, weil „SIE SIND JA SELBST SCHULD“ – wie (fast) alle denken. SIND WIR ALLE SCHULD, WEIL WIR TRINKEN UND NICHT DAVON LOSKOMMEN? Ach ja, SEHR EMPÖRT ÜBER DIESES IGNORANTE VERHALTEN und DIR VIEL GlÜCK AUF DEINEM WEG, DOREMI

  2. Sicher ein Einwand der wichtig ist. Bei Angsterkrankungen hat die Gruppentherapie bemerkenswerte Erfolge gezeigt. Durchschnittlich nach 2 bis 3 Jahren ist die Angsterkrankung geheilt oder wird nicht mehr als belastend wahrgenommen.

    Auch wenn Dr. Ameisen Baclofen seit 6 Jahren nimmt und Langzeitfolgen nicht bekannt sind, würde ich mir die Grenze von 1 Jahr setzen. Sollte es dabei zu einer prekären Absetzproblematik kommen, muß ich mich entsprechend neu orientieren.

    FJK

  3. Ich wünsche weiterhin viel Erfolg. Meine ganz persönliche Meinung ist, dass Medikamente (sofern keine eigenständige Medikamentenabhängigkeit vorliegt oder sonstige Gründe gegen eine Einnahme sprechen) eine gute Lösung für das trocken werden darstellen können. So – wie Sie geschrieben haben – wird der Kopf erst einmal frei. Ich habe vor Jahren meinen Nikotinentzug auch nur mit Hilfe von Pflastern hinbekommen.

    Langfristig ist zu klären, inwieweit die Grunderkrankung (Ängste, Depressionen) auch anders behandelt oder evtl. gar geheilt werden können.

    Für MICH ist es erstrebenswert, völlig ohne Medikamente zu leben. Momentan sieht es gut aus, dass ich dieses Geschenk bekomme. Ich kenne aber auch Fälle, bei denen mit der Reduktion der Medikamente Ängste und Depressionen wieder zum Vorschein kommen.

    Sobriety24

  4. Ich nehme das Baclofen seit 3 Monaten mit exzellentem Erfolg, was das Craving angeht: das ist schlicht nicht mehr vorhanden.
    Anders als oft berichtet, habe ich kein Problem über den Hausarzt, Baclofen in der off-label Anwendung verschrieben zu bekommen. In meiner Dosierung sind das bei kontinuierlicher Einnahme 25€ an Kosten pro Monat. Ist sicher deutlich preiswerter als Alkohol.

  5. ich weiß nicht, wer du bist, ich habe auch keine ahnung von dem forum, ich bin zufällig auf diesen beitrag gestoßen, weil mein bester freund seiner frau baclofen verschaffen will und ich eben ein bisschen recherchiere und denke, dass es ihr helfen wird. ich bin sogar fest davon überzeugt, nachdem, was ich gelesen habe. alles gute

Kommentar verfassen