Reckitt Benckiser Pharma entwickelt Baclofen weiter

 

„We believe that Reckitt Benckiser Pharmaceuticals will be an excellent partner for the further development of arbaclofen placarbil, given their track record of success in the treatment of addiction disorders. XenoPort has completed a substantial amount of preclinical, clinical pharmacology and manufacturing work and has dosed over 1,300 human subjects with arbaclofen placarbil in various clinical trials,” said Ronald W. Barrett, Ph.D., CEO, XenoPort, Inc. „We are very pleased to leverage this work with a partner that now has an exciting opportunity to develop a potential new effective, safe and conveniently dosed medicine that could address an important medical and societal problem.”


Stimmen aus dem Forum:

Baclofen ist eigentlich ein Gemisch zweier Verbindungen, die sich wie Bild und Spiegelbild verhalten (sogenannte Enantiomere). Dabei zeigt nur eines der Spiegelbilder die erwünschte Wirkung, weil es – anschaulich gesagt – mit seiner Geometrie am Rezeptor andocken kann. Das andere Enantiomer zeigt keine Wirkung bzw. führt zu unerwünschten Wirkungen. man kennt dieses Phänomen z.B, auch von Hormonen.

 

Arbaclofen Placarbil ist nun die Reinsubstanz mit der erwünschten Wirkung.

Logische Folge ist, dass die Dosis deutlich reduziert werden kann und eventuelle Nebenwirkungen des „nicht passenden“ Spiegelbildes ausgeschlossen sind.

 

Wenn Baclofen in einer neuen „Formel“ bzw. als Reinsubstanz die zu erwartenden positiven Studienergebnisse liefert: umso besser – auch wenn ausser Frage steht, dass es um Einiges teurer werden wird. Je weniger heftig die Nebenwirkungen ausfallen, umso besser werden Anti-Craving-Wirkung, erforderliche Dosierung, sowie Responder/Non-Responder-Rate untersucht werden können.

 

Und umso mehr wird die Bekämpfung des Cravings innerhalb der Suchtmedizin und -therapie endlich gesellschaftsfähig. Sprich: Die Tortur der willensgesteuerten Abstinenz, wird uns nicht mehr abverlangt, wie einem ADHS-Kind der Gehorsam. 

 

Baclofen, wie wir es kennen und anwenden, wird innerhalb von einigen Jahren für die Indikation Alkoholabhängigkeit nicht mehr zur Debatte stehen. Wenn sich Arbaclofen sicher, wirksam und nebenwirkungsarm zeigt, ist das ein Segen für Abhängige. Und ein Geldsegen für Reckitt-Benckiser. Pharma-Firmen wie Novartis, die vom Off-Label-Use profitiert haben, ohne auch nur einen Cent für die Indikationserweiterung zu investieren, werden spätestens dann das Nachsehen haben. 

Andere Stimmen:

Baclofen?

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