Psychotherapie mit Baclofen-Patienten macht Sinn

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Der Psychiater Prof. Bernard Granger sagt: „Quand l’addiction est soignée, il reste la psychiatrie.“ Ein Kollege und Psychotherapeut übersetzt sinngemäß: „Wenn die Sucht schwindet, kommen die psychischen Störungen zum Vorschein, die man mit seiner Sucht kompensiert hat.“ Prof. Michael Krausz stellt fest: Patienten mit Substanzstörungen waren und sind die «ungeliebten Kinder» der Psychiatrie.
Warum das heute nicht mehr so sein muss, dafür gibt es gute Gründe. Die häufigsten komorbiden Störungen bei Alkoholikern sind Angststörungen und Depressionen, die unbehandelt häufig zu Rückfällen führen können, wenn Suchtdruck (Craving) nicht mehr unterdrückt werden kann. Seit 2004 ist bekannt, dass Baclofen gut bei Angststörungen wirkt und Depressionen abmildern kann.

Von daher wäre es nur logisch und konsequent, nach einer erfolgreichen Entgiftung und gleichzeitiger oder anschließender Baclofen-Behandlung, eine begleitende Therapie einzuleiten.

Denn: mit Baclofen behandelte Patienten können deutlich besser von einer begleitenden psychotherapeutischen Behandlung profitieren als Patienten, die mit Suchtdruck (Craving) zu kämpfen haben. Und auch Therapeuten profitieren, wenn sie sehen, wie ihre Klienten der Sucht entkommen und eine rasche Zunahme an Lebensqualität erreichen.

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