In gewisser Weise war Selincro wirksamer als Placebo (p <0,05)

So kann man das nachlesen, Selincro (vormals Nalmefene) wird auf der Website von Lundbeck als großer Erfolg gefeiert . Aus Sicht der dänischen Firma ist es ein durchschlagender Erfolg, wenn alkoholkranke Patienten ein bisschen weniger trinken – auch wenn die Trinker aus der Placebogruppe mit fast identischen Werten aufwarten konnten.

Dank der Unterstützung einer Reihe prominenter Suchtforscher Bladström, A. Torup, L. Gual, A. Van den Brink, W, Mann K. lieferte ein Poster, steht das Harm Reduction Medikament (wie sollte man es sonst nennen) kurz vor der Zulassung. Biotie Therapies, eigentlich eine Biotec-Firma, die aus Nalmefene kunstvoll Selincro für Lundbeck aus dem Hut zauberte, erhält 84 Mio € Milestone-Zahlungen plus Erfolgszahlungen und Umsatzbeteiligung. Lundbeck hat vor einigen Tagen ein Aktienpaket von Biotie Therapies als strategisches Investment im Wert von 10 Mio € erworben.

Angesichts des enormen Gesamtinvestitionsvolumens in Höhe von geschätzten 500 Mio € stünde einem von Lundbeck dringend benötigten Umsatzzuwachses nichts mehr im Wege –  ausgenommen Baclofen. Die seit Mai 2012 in Frankreich laufende doppelblind, randomisiert und gegen Placebo laufende Studie „Bacloville“ dürfte vom Ergebnis deutlich besser ausfallen als die Selincro-Studie. Schade eigentlich, dass man von der Studie der Charité Berlin (Andreas Heinz) so gar nichts erfährt. Auch diese Studie war doppelblind, randomisiert und gegen Placebo konzipiert.

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