4. Umfrage Baclofen bei Alkoholabhängigkeit

Start der 4. Umfrage zu den Themen Baclofen bei Alkoholabhängigkeit, Angst und Depressionen und Nikotinabhängigkeit“.

Einsendeschluss ist der 31. 03. 2010
Die 4. Umfrage ist im Vergleich zur dritten Umfrage nur unwesentlich erweitert. Das Dokument steht als Anlage zum Download im Forum bereit.

Alle Teilnehmer (Forenanmeldung erforderlich) an der Umfrage erhalten die Auswertung kostenfrei als pdf-Datei. Erstmals haben interessierte Institutionen, Ärzte, Psychologen etc. die Möglichkeit ausserhalb des Forums die Umfrageergebnisse zu erwerben.

Teilnehmende Mitglieder des Forums …………0 €
Nichtteilnehmende Mitglieder des Forums……9 €
Nichtmitglieder  ………………………………24 €

Kontodaten bitte per E-Mail anfordern

Ziel dieser Maßnahme ist natürlich die Rücklaufquote im Vergleich zur 3. Umfrage prozentual zu erhöhen und die Anzahl der auswertbaren Fragebogen weiter zu erhöhen. Nicht nur, um die statistische Aussagekraft der Auswertung zu verbessern, sondern um hoffentlich auch mehr als einen Hinweis über mögliche Wechselwirkungen zwischen Baclofen und anderen Medikamenten zu erhalten.



45-Minuten-Dokumentation zum Thema "Wege aus dem Alkoholismus"

Ich drehe für den NDR eine 45-Minuten-Dokumentation zum Thema „Wege aus dem Alkoholismus“ und würde sehr gerne auch ausführlich auf Baclofen eingehen.

Ich habe in Ihrem blog schon viel spannendes gelesen und suche nun jemanden, der bereit ist, sich beim Einstieg in die Baclofen-Therapie mit der Kamera begleiten zu lassen. Ich weiß, dass das kein leichter Schritt ist, kann Ihnen aber zusichern, dass wir seriös arbeiten, niemanden vorführen und Sie jederzeit selbst entscheiden, wann die Kamera an sein darf und wann nicht.

Der zeitliche Aufwand wäre voraussichtlich drei Drehtage: wobei es wichtig ist, dass wir den Einstieg in die Baclofen-Therapie miterleben.

Wenn Sie sich vorstellen könnten mitzumachen und genaueres erfahren wollen, rufen Sie mich einfach an: 0171 5313616

Wolfgang Luck

Nachtrag: Professor Heinz, von der Berliner Charité bietet die Aufnahme eines Patienten in seine Vorstudie an. Wer daran Interesse hat oder jemanden kennt, der daran Interesse haben könnte: 0171 5313616

Wie wirkt Baclofen bei Angsterkrankung und Depression ?

wenn es nach den Umfragen im Forum geht, beseitigt Baclofen die Symptome sehr rasch und mit anhaltender Wirkung. 20 von 21 befragten Mitgliedern berichteten übereinstimmend diese Wirkung. Olivier Ameisen beschreibt die Angstlösende Wirkung in seinem Buch ebenfalls sehr eindringlich. Seit 10 Tagen nimmt mein Freund Baclofen in relativ niedriger Dosis. Er hat keinerlei Suchtproblematik aber ist seit 10 Jahren in psychotherapeutischer Behandlung wegen seiner Sozialphobie. Zusätzlich ist er regelmäßiger Besucher in 2 Selbsthilfegruppen für Angst und Panikstörungen. Immer wieder wurde mein Freund zusätzlich von Depressionen geplagt, bis vor kurzem hat er deshalb ein Antidepressiva gebraucht.

Seit 10 Tagen höre ich in den täglichen Telefonaten Sätze wie diese: „ich habe es gemacht und meine Teetasse hat nicht gezittert, ich neige sonst gerne dazu, etwas zittrig zu sein.“ „Ich staune täglich über meine neue Gelassenheit.“ „ich bin einfach ruhig und gelassen und trotzdem präsent.“ „klingt vielleicht komisch, aber meine Stimmung hellt sich spürbar auf, hätte das nach so kurzer Zeit nicht erwartet…“

Es ist möglicherweise noch etwas früh von einer Heilung zu sprechen. Deshalb spreche ich lieber von meiner Heilung denn ich nehme Baclofen nunmehr seit 4 Monaten und kenne seitdem weder Angst- und Panikattacken noch depressive Phasen. Letztere seit 10 Jahren regelmäßig in den Monaten November bis März und erstmals diesen Winter vollständig abwesend. Ein Wunder? Nein, es fühlt sich nur so an.

Natürlich gibt es auch Nebenwirkungen, wie gelegentlich abendliche Müdigkeit sowie ein merkwürdiges Desinteresse an alkoholhaltigen Getränken

Wunderdroge für Alkoholiker

Aus: http://www.welt.de vom 20. Februar 2010

Von Dr. Pia Heinemann

Der Medizin-Professor Olivier Ameisen ist durch ein Medikament gegen Muskelkrämpfe vom Alkohol losgekommen

Die Welt: Professor Ameisen, die New-York-State-Universität hat ihnen einen Professoren-Titel verliehen, weil Sie eine neue Therapie für Alkoholiker gefunden haben. In Ihrem Buch „Das Ende meiner Sucht“ beschreiben Sie sehr offen die körperlichen und seelischen Abgründe, in die Sie der Alkohol selbst getrieben hat. Mussten Sie so drastisch werden?

Olivier Ameisen: Sie fanden das drastisch? Nun, es ist einfach die Realität gewesen. Ich war so gefangen in meiner Sucht, … weiterlesen:

Eine Frage der Reinheit …

Wallace

David Foster Wallace

mit der Frage wie eigentlich Sucht definiert wird, habe ich mich schon sehr lange Zeit beschäftigt. Zu Anfang dachte ich Sucht kommt von Suchen. Mit erhobenem Zeigefinger erklärte mir ein ganz schlauer Therapeut eines Tages, es käme von Siech und bedeute Krankheit, also Siechtum.

Seit ich Baclofen nehme, habe ich zu diesem Thema ganz neue Zugänge und komme ständig zu neuen Erkenntnissen. Ausserdem bleibe ich neuerdings bei Themen hängen die eigentlich mit diesem Thema nicht viel zu tun haben, dachte ich jedenfalls. Ist das eine Nebenwirkung von Baclofen?

So las ich gestern im Spiegel (Ausgabe4/2010) einen Artikel mit dem Titel „Freiheit ist ein verkrüppelter Begriff.“
In dem Artikel geht es u. a. um das realistische Erzählen als eine Form des Widerstands. Zwei amerikanische Schriftsteller, Jonathan Franzen und Adam Haslett werden von Spiegel-Redakteuren zum Thema befragt. Über diesen Auszug bin ich förmlich gestolpert:

Spiegel: David Wallace hat sich 2008 umgebracht. Ist Schreiben lebensgefährlich? Wallace sah sich offenbar vor die Alternative gestellt, Antidepressiva zu nehmen oder produktiv zu bleiben. Er hat sich fürs Schreiben entschieden.

Franzen: Es war ein bisschen komplizierter. Seit seiner Teenagerzeit war er drogenabhängig, er war ein schlechter Patient. Und dann hat er mehr und mehr nach absoluter Reinheit gesucht., er wollte der abstinente Alkoholiker schlechthin sein. Ich sagte ihm, dass es wahnsinnig sei, ohne alles auszukommen, doch er wollte Rein bleiben, und natürlich gibt es keine höhere Form der Reinheit als den Tod.

Peng, das haute mich um. Dieser Satz, … und natürlich gibt es keine höhere Form der Reinheit als den Tod, beschäftigte mich den ganzen Tag. Und über Sucht, Angst, Baclofen, GABA, Dopamin entstand der Gedanke: wenn die Angst per se überlebensnotwendig ist, kann sie dennoch fehlgeleitet werden, zum Tod führen, wie z. B. durch die Komorbität mit Drogenabhängigkeit.

Baclofen nimmt mir die Angst und macht Alkohol überflüssig. Abhängigkeit scheint mir ebenfalls lebensnotwendig zu sein. Das fängt schon am ersten Tag des Lebens an, die erste Abhängigkeit ist die zur Mutter. Kein Tier ist derart unselbständig und damit abhängiger, als der Homo Sapiens und das auch noch einige Jahre lang. Kaum abgenabelt, erlernt Mensch neue Abhängigkeiten und löst sich dann wieder um scheinbar unabhängig zu werden. In meinem Leben lief da irgendetwas falsch, ich blieb irgendwie in der Abhängigkeitsfalle hängen. Ursprünglich lebensnotwendige, im Reptiliengehirn seit Jahrmillionen abgespeicherte Überlebensstrategien haben sich gegen mich gewandt und mich fast das Leben gekostet. 

David Wallace hat offensichtlich nie etwas von Olivier Ameisen oder Baclofen gehört geschweige denn gelesen und so verpasste er die letzte Ausfahrt. Vielleicht hätte er mit Baclofen den Irrweg „der absoluten Reinheit“ verlassen können, sich ab und an etwas Unreinheit erlauben können. Lieber nicht ganz so rein

Zusammenfassung der 2. Umfrage-Ergebnisse

Auswmini


1.
Baclofen bei Alkoholabhängigkeit

1.1 Die zur Erreichung des Ziels Abstinenz oder Moderates Trinken notwendige Dosierung liegt mit ca. 60 mg pro Tag deutlich unter den von O. Ameisen genannten Werten von 1-5 mg pro Kg Körpergewicht.

1.2 Baclofen eignet sich in gleicher Weise für eine Erhaltung der Abstinenz und des Zustands eines Moderaten Trinken. Beim Moderaten Trinken ist das Craving und das Interesse an Alkohol jedoch deutlich vorhanden, wenn auch in einer abgeschwächten Form im Vergleich zur Situation ohne Baclofen.

1.3 Baclofen wird in der Behandlung der Alkoholabhängigkeit stetig bis zu einer individuell zu bestimmenden Dauerdosierung gesteigert. In dieser Form der Anwendung sind die Nebenwirkungen als leicht zusammenzufassen. Die Dauerdosierung scheint nicht durch die Schwere der Alkoholabhängigkeit bestimmt.

Ein Hochdosieren von Baclofen zur Erreichung der Abstinenz auf Tagesdosen von mehr als 200 mg mit einer Runterdosierung auf eine Erhaltungsdosis wie von O. Ameisen empfohlen, beruht auf einer Einzelerfahrung und widerspricht unseren Ergebnissen.

1.4 Dosierungen oberhalb von 100 mg pro Tag mit gleichzeitigem Alkoholkonsum können erhebliche Nebenwirkungen verursachen. In noch größerem Maße gilt das für Dosierungssprünge von mehr als 50 mg oder mehr pro Tag . Sprach- und Konzentrationsstörungen oder ein kompletter Kontrollverlust wird berichtet.

2. Baclofen bewirkt eine vollständige Beseitigung bzw. eine deutliche Reduzierung von Angst und Depressionen; die Wirkung verstärkt sich mit der Dosierungsdauer.

3. In der Reduktion des Zigarettenkonsums ist eine positive Wirkung deutlich, wenn auch bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei Angst und Depressionen und in der Alkoholabhängigkeit.

4. Die wesentliche positive Wirkung von Baclofen ist die gesteigerte Motivation und der Elan.

Aktientipp für Alkoholiker?

salugen

Der Pressesprecher konnte sich noch nicht entscheiden ob es sich um eine Medikament oder um ein Nahrungsergänzungsmittel handelt. Ist ja auch egal, Hauptsache die Meldung ist erstmal auf dem Markt. Im Mai 2009 veröffentlicht, bis heute nirgendwo erhältlich, hat es zumindest kurzfristig auf den Aktienkurs eine positive Wirkung gezeigt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung stieg der Kurs von 30 Cent auf 90 Cent um dann bis heute wieder auf 30 Cent zurückzusinken. Jetzt hätte mich der Preis für dieses Wundermittel ganz schwer interessiert

Ein neues Update für ihre Braindisk ist verfügbar

Alles noch am Anfang aber wenn das Prinzip funktioniert, könnte man da nicht das Suchtgedächtnis auch einfach überschreiben? Kein Suchtgedächtnis – kein Suchtdruck – kein Baclofen?

Mit einem einfachen Trainingsprogramm haben Wissenschaftler Menschen unangenehme Ereignisse vergessen lassen. Sie haben dazu die angstbeladenen Erinnerungen zunächst erneut hervorgerufen, um sie dann mit neutralen Informationen zu überschreiben, berichten die Forscher im britischen Fachmagazin „Nature“. Die Erinnerungsblockade halte mindestens ein Jahr an und beeinträchtige das Erinnern an andere Ereignisse nicht. Das Verfahren könnte sich zur Behandlung von Menschen mit quälenden Angststörungen wie etwa einer einer posttraumatischen Belastungsstörung einsetzen lassen, hoffen die Forscher.

Das menschliche Gedächtnis ist – anders als lange Zeit angenommen – kein starres, unveränderliches Erinnerungsprogramm. Gedächtnisinhalte werden regelmäßig reaktiviert und auf ihre aktuelle Relevanz hin überprüft, bevor sie erneut gespeichert werden. Während dieses „Updates“ – der sogenannten Rekonsolidierungsphase – lassen sich Erinnerungen verändern. Forscher haben sich dies bereits zunutze gemacht, um mit Hilfe von Medikamenten angstbeladene Erinnerungen nach ihrer Reaktivierung aus dem Gedächtnis zu löschen. Allerdings erfolgten diese Experimente bisher vor allem in Tierversuchen; zum Einsatz beim Menschen eignen sie sich aufgrund der verwendeten Medikamente oft nicht.

Quadrate und Elektroschocks

Elizabeth Phelps und ihre Mitarbeiter von der New York University untersuchten nun, ob sie negative Erinnerungen beim Menschen einfach umschreiben und ihnen dadurch den Schrecken nehmen können. Dazu erzeugten sie bei ihren Probanden zunächst ein Angstgedächtnis: Sie zeigten ihnen auf einem Bildschirm verschiedenfarbige Quadrate. Beim Anblick einer bestimmten Farbe bekamen die Probanden einen kleinen Elektroschock versetzt. Nach einiger Zeit reagierten die Versuchspersonen allein beim Anblick des farbigen Quadrats, auch ohne Elektroschock, mit Angst.

Am nächsten Tag erfolgte die Auslöschung des Angstgedächtnisses. Dazu riefen die Forscher die Erinnerung erneut hervor, indem sie den Probanden das entsprechende Quadrat zeigten. In der dann folgenden Rekonsolidierungsphase bekamen die Versuchspersonen immer wieder das Quadrat zu sehen, erhielten aber keinen Elektroschock mehr. So lernten sie, dass das Objekt harmlos ist. Am folgenden Tag reagierten die Probanden neutral auf das Quadrat, die angstbeladene Erinnerung war verschwunden.

Nur sechs Stunden Zeit

Allerdings funktioniert das nur, wenn das Überschreiben der alten Information innerhalb der labilen Rekonsolidierungsphase erfolgt, berichten die Wissenschaftler. Diese dauert nach der Reaktivierung der Erinnerung etwa sechs Stunden. Versuchspersonen, bei denen zwischen Reaktivierung der Erinnerung und dem Auslöschungstraining mehr Zeit lag, reagierten beim Anblick des Quadrats weiterhin mit Angst.

Die Wissenschaftler hoffen, dass unangenehme Erinnerungen so dauerhaft aus dem Gedächtnis verschwinden. Bisherige Techniken zur Angstbeseitigung beruhen darauf, die Erinnerung zu unterdrücken, allerdings kann diese Unterdrückung vor allem unter Stress wieder aufgehoben werden.

Frau Professor und Neuro Enhancement-Drugs…?

Na Prima, Isabella Heuser (Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Charité Berlin) spricht sich für die massenhafte Verbreitung von Gedächtnis- und lernsteigernden Medikamenten wie z.B. Ritalin aus. Zitat: „alles was wir in unseren Mund stecken, ist letztendlich Chemie.“

An der Charité forscht ebenfalls der sehr engagierte Prof. Andreas Heinz, bekannt geworden durch seine Teilnahme in der Stern-tv-Sendung mit Olivier Ameisen. Mittlerweile rudert der Mann komplett zurück und relativiert seine Aussagen wieder auf das alte Schema „Entgiftung-Therapie-SHG. Denn: „eine Pille alleine kann die Sucht nicht heilen, dazu gehört viel mehr,“ „möglicherweise kann es einigen Menschen helfen,“ bleibt als Resultat seiner Studie übrig.

Interessantes Detail: Der Herr Ameisen ist also auch ein Musiker…, hat also auch gegen sein Lampenfieber angesoffen. Wie jetzt? Kein Arzt, kein international renommierter Kardiologe? Die Wirkung die Ameisen durch die Einname von Baclofen erzielt hat, hätte er vielleicht auch mit autogenem Training erreichen können.