Jenseits von Pro und Kontra zur klinischen Anwendung von Baclofen bei Alkoholismus ist jedoch eine weit umfassendere Debatte im Gang, insbesondere im Internet. Interessengruppen, Angehörige und Betroffene haben das Thema aufgegriffen und es ist heute nicht mehr möglich, über Alkoholabhängigkeit zu sprechen ohne einen Abstecher zu Baclofen zu machen. Die Auswirkungen sind umfassend, im Bereich der Handhabung, aber auch von Prävention, Risikoreduktion und frühzeitiger Intervention.
Es ist Zeit, dass sich das französischsprachige Netzwerk Sucht zur Frage positioniert. Nach der Zulassung des Medikaments in Frankreich müssen auch die Schweizer Fachkreise den Dialog zu diesem Thema aufnehmen. Deshalb bietet die GREA in Partnerschaft mit CoRoMA am 11. Dezember 2014 einen Tag zu diesem Thema in Genf an. Ziel ist nicht, ein abschliessendes Urteil über die Angemessenheit der klinischen Verschreibung abzugeben, sondern aus einer übergeordneten Sicht zur oft flammend geführten aktuellen Debatte einander entgegenstehende Positionen zu überwinden und einen umfassenden und frischen Blick auf die Debatte zu gewinnen.“
Die Tagung findet in Lausanne oder Genf statt. Ein Blick auf die Referenten-Liste zeigt einige festgelegte Themen, zu denen noch die Zusage der Referenten erwartet werden und bereits hochkarätige medizinische Baclofen-Experten, die uns wohlbekannt sind:
Philippe Jaury wird als Leiter der klinischen Studie Bacloville die Resultate vorstellen.
Jean-Claude Ameisen, Präsident der nationalen Ethik Kommission Frankreichs und Bruder des verstorbenen Olivier Ameisen, referiert zum Thema „Auf dem Rücken der Patienten: Zwischen wissenschaftlicher Gewissheit und therapeutischem Voluntarismus“.
Pascal Gache schliesslich: „Wie reagieren auf die Nachfrage der Patienten?“
Es geht los. Bacloville wirft seine Schatten voraus.
Ort: Genf, CACG (centre darts et de conventions de Genève), 27 rue Voltaire
Datum: 11.12.2014
Zeit: 08.30-17.30 Uhr
Preis Nicht-Mitglieder: CHF 140
Lg
Lisa