Die Baclofen Saga Teil 6: Das Vermächtnis von Olivier Ameisen

Die RTU wurde am 3. Juni 2013 in Aussicht gestellt. Nichtsdestotrotz brauchte es mehr als neun Monate, bis die Behörden die Massnahme umsetzten: Die RTU ist seit dem 16. März 2014 wirksam. Doch das Ergebnis ist nun da, das ist das Wesentliche.

Kaum ausgesprochen jedoch, wurde die RTU zum Objekt zahlreicher Kritik. Bestimmte Modalitäten wurden in Zweifel gezogen, insbesondere von gewissen Gruppen unter den Suchtmedizinern und von der Gesamtheit der Verbände von Psychiatern. Sogar die französische Gesellschaft der Suchtforscher, die sich zu keiner Zeit zugunsten von Baclofen engagiert hatte, machte sich die Mühe, Stellung zu nehmen. Die Vereinigungen Aubes und Baclofène ebenso wie mehrere Berufsverbände von Allgemeinmedizinern äusserten sich unisono.

Getreu der gesundheitsbehördlichen Bürokratie-Manie, weist die RTU unrealistische Bestimmungen auf, die weitab der Realität restriktiv und zwingend kontraproduktiv sind. Die ANSM wird sich, nachdem sie Sachkenntnis zur Behandlung und echte Sorge um die Kranken bewiesen hat, zweifellos um rasche Korrektur der Fabrikationsfehler ihres innovativen Instruments bemühen.

Es darf nicht sein, dass den verschreibenden Ärzten nur die Wahl zwischen Nichteinschlagen des Wegs oder Unterlaufen der Bestimmungen bleibt, wenn der Weg einmal eingeschlagen ist. Hellsichtig wie immer, hatte Olivier Ameisen in seinem Redebeitrag anlässlich des Kolloquiums vom 3. Juni 2013 in Bezug auf die RTU geäussert: „Seid vorsichtig mit dem, was ihr euch wünscht, ihr könntet es bekommen.“ Alle reglementarischen Bedenken beiseite wischend, fügte er hinzu: „Der gesunde Menschenverstand wird sich immer durchsetzen.“

Bernard Granger

 

Mit freundlicher Genehmigung von Bernard Granger.

Das Original in französischer Sprache finden Sie hier: http://www.books.fr/blog/la-saga-du-baclofene-6-le-legs-dolivier-ameisen/

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