Offener Brief an die Medien

Seit Prof. Olivier Ameisen im Jahre 2008 sein Buch „La Dernier Verre“ (deutscher Titel: „Das Ende meiner Sucht“) veröffentlichte, sind in Frankreich über 200 ausführliche Berichte, Interviews und Reportagen in den Medien erschienen, allein von März 2011 bis heute sind es über 90 Veröffentlichungen.

Zahlen aus Frankreich von 600 behandelnden Ärzten sprechen von einer Erfolgsquote, die bei weit über 50%, vielleicht sogar bei 75% liegen könnte. In Frankreich laufen aktuell 2 groß angelegte Langzeitstudien (DBR), zumindest die vorläufige Zulassung des Medikamentes Baclofen zur Behandlung von Alkoholismus ist auf dem Weg.

In Deutschland sind seit 2009 lediglich drei gleich lautende Interviews mit Prof. Ameisen erschienen, zwei Magazine brachten einen Artikel über die angebliche „Wunderpille“. Es gab eine Fernsehsendung in 2009 (stern-tv) und einen Radiobeitrag (B3). Seit 2010 existiert das Thema Baclofen in der Medienöffentlichkeit nicht mehr.

Stattdessen delektiert ihr Euch am Schicksal suchtkranker Menschen wie Amy Winehouse, Lindsay Lohan, Mel Gibson, Kate Moss, Graciano Rochigiani, Martin Semmelrogge, Britney Spears, Robbie Williams, Jenny Elvers-Elbertzhagen, Heiner Lauterbach, Charlie Sheen und viele andere mehr. Statt ihnen zu helfen, schicken wir sie in den „Dschungel“ (Brigitte Nielsen, Helmut Berger).

Neue Möglichkeiten einer Erfolg versprechenden Behandlungsmethode bei Alkoholismus finden in Deutschland keine Beachtung. Abstinenz ist nicht das Ziel, wurde auch verschlafen (Mann K, 2002). Keine Studien, keine Öffentlichkeit, keine Presse.

Kein Interesse?

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